Mehr als 27.000 Schüler an Eimsbütteler Schulen werden regelmäßig getestet. Bei den Corona-Schnelltests sind zwei von drei positiven Ergebnissen falsch.
An den Schulen von Eimsbüttel sind viele Corona-Schnelltests bei Schülern falsch positiv. Ihnen wird eine Corona-Infektion angezeigt, die Sie nicht haben. Das sagt Dr. Nora Bilir, die das TestMe Testcenter in der Osterstraße leitet. Die Internistin sagt, dass derzeit Kinder mit positiven Antigen-Schnelltestergebnissen in ihr Testzentrum kommen. Die genaueren PCR-Labortests zeigen: Entwarnung! Die meisten, „eigentlich fast alle“, Schnelltests sind falsch positiv.
Die Tests in Schulen, ein Abstrich in der vorderen Nasenhöhle, werden von den Schülern selbst durchgeführt. Die Fehlerquote scheint hoch. Das Hamburger Schulamt teilte mit, genaue Zahlen gebe es nicht. Sie gibt nur bekannt: Am ersten Schultag nach den Herbstferien wurden in ganz Hamburg rund 200.000 Schnelltests an Schulen durchgeführt. 287 Schüler hatten ein positives Ergebnis. Beim genaueren zweiten Test im Testzentrum würden weniger als ein Drittel der scheinbar positiven Fälle ein wirklich positives Ergebnis haben. Positiv bedeutet eine Covid-19-Infektion.
Das heißt: Mehr als zwei Drittel der positiven Antigen-Schnelltests ergaben ein falsches Ergebnis. Die Behörde kann ihre Zahlen zu Eimsbüttel nicht aufschlüsseln. Nur so viel: Im laufenden Schuljahr gibt es 27.355 Schüler im Kreis und 4.864 im Kreis. Nora Bilir vermutet zwei Gründe für die hohe Fehlerquote. Erstens gebe es einen Fehler in der Handhabung: „Man kann von Kindern nicht erwarten, dass sie einen medizinischen Test immer korrekt durchführen.“ Und: Solche Tests sind einfach nicht zuverlässig sicher.
Die Schulbehörde sieht das anders und schreibt auf Anfrage: "Bei einer Anzahl von 200.000 Tests bedeutet das eine Spezifität von 99,893 Prozent, nur 0,107 Prozent der Tests waren falsch positiv." Spezifität ist ein Fachbegriff für den Prozentsatz der getesteten Personen, die als nicht infiziert eingestuft wurden. „Beschwerden über falsch-positive Befunde kommen nur aus dem schulischen Kontext. In anderen Bereichen, in denen die beschafften Schnelltests zum Einsatz kommen, gibt es keine Beanstandungen“, so die Schulbehörde. In die Alltagssprache übersetzt bedeutet dies, dass die Schüler Fehler machen.
Nora Bilir hat das TestMe-Center in der Osterstraße 20 Mitte Oktober von ihrem Bruder übernommen. Zuvor war sie Internistin am Johanniter-Krankenhaus in Geesthacht. „Jetzt bin ich Unternehmer.“ Sie ist das Risiko eingegangen, „weil sie dabei sein will“ und lernt im Umgang mit dem Virus in der Corona-Krise für die Zukunft: „Es macht Spaß, es ist einfach mal was ganz anderes. "
Das Zentrum und fünf weitere in Hamburg wurden von ihrem Bruder Sinan Bilir gegründet. Er ist der Gründer von Justcom, einer Kette von Handy-Reparaturwerkstätten. Als die Corona-Pandemie begann und in vielen Justcom-Filialen nicht viel oder gar nichts passierte, richtete er die Testzentren flink ein.
In den sechs TestMes arbeiteten zeitweise 130 Personen, meist Studenten. Das TestMe in der Osterstraße war das mit den meisten Tests, oft 900 am Tag. Als die Inzidenz zurückging, änderten die Gesundheitsbehörden die Regeln, und Ärzte müssen seit dem 11. Oktober Testzentren betreiben. Sinan Bilir sagte: "Das hat landesweit alle privaten Unternehmen im Testgebiet getötet."
Die Zahl der Tests in der Osterstraße wurde auf unter 100 pro Tag reduziert. Seine Schwester rechnet damit, dass es wieder mehr werden, weil die Inzidenzen rasant steigen und die Intensivstationen wieder näher am Limit sind. Nora Bilir: „Bis ich achtzehn bin, kann ich noch ohne Nachweis an 2G-Events teilnehmen.“ So viele Schüler müssen noch im Testzentrum getestet werden.
Nicht in Eimsbüttel: Es gibt keine Testzentren. Im Sommer waren es 43, jetzt sind es 10. Aber alles läuft, der nächste Testcenter-Boom fängt gerade erst an.
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